Quelle: LinkedIN, Prof. Barbara Geyer
Wie funktioniert KI? Diese 5-Minuten-Erklärung nutze ich in meinen Workshops. Mit einer einfachen Analogie erkläre ich für den Bildungskontext, was in ChatGPT & Co. eigentlich passiert – und das ganz ohne technisches Vorwissen.
Grundprinzip der KI
Stell dir eine Studentin vor, die Milliarden von Büchern gelesen hat – nicht um sie zu verstehen, sondern um Muster zu erkennen. So wird im Prinzip eine künstliche Intelligenz trainiert. Sie analysiert riesige Textmengen und lernt, welche Wörter häufig zusammen vorkommen und wie sie zu sinnvollen Sätzen verknüpft werden.
Der Bedeutungsraum
Die gefundenen Muster bilden eine Art mehrdimensionale Wissenslandkarte. Verwandte Begriffe wie „Didaktik“, „Lernziele“ und „Kompetenzen“ liegen nahe beieinander, „Quantenphysik“ weiter entfernt. Durch diese räumliche Organisation ihres Wissens „weiß“ die KI, welche Begriffe inhaltlich zusammengehören – ohne sie wirklich zu verstehen.
Wie die Antworten entstanden
Die KI „wandert“ durch diesen Raum und wählt nach Wahrscheinlichkeiten das nächste passende Wort aus. Die „Temperatur“-Einstellung bestimmt dabei die Kreativität: Bei niedriger Temperatur entstehen sachliche Texte – ideal für Lehrmaterial. Bei hoher Temperatur wird es poetisch und experimentell. So kann die gleiche Frage zu unterschiedlichen Antworten führen.
Unterschied zum Menschen
Im Gegensatz zum Menschen entwickelt KI kein echtes Verständnis. Sie erkennt Muster – wie jemand, der Vokabeln perfekt nachspricht, ohne ihre Bedeutung zu kennen. Sie zerlegt Texte in „Tokens“ – das können Wörter oder Wortteile sein. Das erklärt auch, warum sie manchmal an einfachen logischen Aufgaben scheitert.
Bedeutung für die Lehre
KI ist hervorragend darin, Texte zu generieren, Ideen zu entwickeln und Zusammenhänge herzustellen. Sie kann kreative Impulse geben und beeindruckende Unterrichtsmaterialien erstellen. Sie kann aber auch Fakten vermischen oder plausibel klingende, aber falsche Aussagen produzieren. Ein mächtiges Werkzeug für die Lehre – wenn wir seine Möglichkeiten und Grenzen kennen.
Natürlich ist das eine sehr vereinfachte Darstellung und deckt nur einen kleinen Teil dessen ab, was notwendig ist, um zu verstehen, wie KI funktioniert. Aber ich hoffe, dass ich für diesen Teil passende Analogien gefunden habe. Den ausführlichen Artikel findest du in meinem Blog „KI in Lehre und Weiterbildung“.