KI in der CH und der EU

Von | 28. Juli 2025

Quelle: https://talmeier.de/blog/2025/07/21/wahrnehmung-vs-wahrheit-europas-ki-wird-voellig-unterschaetzt-teil-1/

Die andere Seite der KI-Medaille

Während sich die Schlagzeilen um ChatGPT, Claude und die neuesten Milliarden-Investments aus dem Silicon Valley drehen, entwickelt Europa einen ganz eigenen Ansatz zur Künstlichen Intelligenz. Einen Ansatz, der nicht auf maximale Marktdominanz, sondern auf Werte setzt: Transparenz statt Black Box, Datenschutz statt Datensammlung, digitale Souveränität statt Abhängigkeit.

Das jüngste Beispiel? Die Schweiz kündigt für Spätsommer 2025 ein vollständig offenes Large Language Model an, das alle anderen in puncto Transparenz und Mehrsprachigkeit übertreffen soll. Trainiert auf dem Alps-Supercomputer in Lugano, entwickelt von ETH Zürich und EPFL, finanziert durch öffentliche Mittel – und komplett frei verfügbar für alle.

Die Schweizer KI-Offensive als Weckruf

Was die Schweizer Forscher vorhaben, ist revolutionär: Ein LLM mit über 1.500 Sprachen, trainiert mit ethisch einwandfreien Daten, dessen Quellcode, Modellgewichte und Trainingsdaten vollständig öffentlich zugänglich sind (LINK). Während US-Konzerne ihre Algorithmen hinter Geschäftsgeheimnissen verstecken, setzt die Schweiz auf radikale Offenheit.

„Wir wollen digitale Souveränität schaffen“, erklären die Projektverantwortlichen. Keine Abhängigkeit von ausländischen Anbietern, keine Black Boxes, keine Daten auf fremden Servern. Stattdessen: vollständige Kontrolle und Nachvollziehbarkeit – ein Ansatz, der gerade für europäische Unternehmen, Behörden und Forschungseinrichtungen von unschätzbarem Wert ist.


Verantwortungsvoller Umgang mit Daten

Bei der Entwicklung des LLM werden die schweizerischen Datenschutzgesetze, das schweizerische Urheberrecht und die Transparenzverpflichtungen im Rahmen der KI-Verordnung der EU (EU AI Act) berücksichtigt. In einer externe Seiteaktuellen Studie haben die Projektleitenden nachgewiesen, dass es für die meisten alltäglichen Aufgaben und den allgemeinen Wissenserwerb praktisch keine Leistungseinbussen mit sich bringt, wenn bei der Datengewinnung die sogenannten Opt-outs für Web-Crawling respektiert werden — und damit gewisse Web-Inhalte nicht eingelesen werden.


In Europa

Mistral: Europas Antwort auf OpenAI

Das bekannteste europäische KI-Unternehmen ist Mistral AI aus Paris – und es zeigt, dass Europa sehr wohl auf Augenhöhe mit den US-Giganten agieren kann. Mit über einer Milliarde Euro Finanzierung und Modellen, die technisch mit GPT-4 konkurrieren, beweist Mistral: Europa kann KI. Und zwar offene KI, die Unternehmen echte Wahlfreiheit gibt.

Mistral-Modelle laufen on-premise, respektieren europäische Datenschutzgesetze und sind vollständig anpassbar. Genau das, was viele europäische Unternehmen suchen – aber oft nicht finden, weil sie von der Marketing-Power der US-Konzerne übertönt werden.

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